Hermann Zapf

deutscher Schrift- und Buchdesigner; hat 175 Druckschriften der verschiedensten Stilrichtungen entworfen; ab 1977 Prof. für Typographic Computer Programs am Rochester Institute of Technology in Rochester/New York; Veröffentl. u. a.: "Typographische Variationen", "Manuale Typographicum"

* 8. November 1918 Nürnberg

† 4. Juni 2015 Darmstadt

Wirken

Hermann Zapf, ev., wurde 1918 als Sohn des Werkmeisters Hermann Zapf und dessen Frau Magdalena in Nürnberg geboren. Er wollte ursprünglich Elektroingenieur werden, konnte diesen Wunsch aus politischen Gründen - sein Vater, ein aktiver Gewerkschafter, war 1933 entlassen worden - jedoch nicht verwirklichen. Statt dessen absolvierte er 1934-1938 eine Lehre als Positiv-Retuscheur. Angeregt durch eine Ausstellung kalligraphischer und typographischer Arbeiten des Schriftschöpfers Rudolf Koch (1876-1934) und dessen Buch "Das Schreiben als Kunstfertigkeit" begann er nebenher ab 1935 ein intensives Selbststudium der Schriftkunst. Nach Abschluss seiner Lehre übersiedelte er 1938 nach Frankfurt a.M., wo er zunächst in dem Schrift- und Noten-Studio "Haus zum Fürsteneck" von Paul Koch tätig war, aber auch schon freiberufliche Aufträge als Schrift- und Buchdesigner übernahm. Im gleichen Jahr begann seine Zusammenarbeit mit der Schriftgießerei D. Stempel AG, wo er u. a. in die Kunst des Stempelschneidens eingewiesen wurde.

1939 stellte Z. seine erste eigene Druck-Schrift vor, eine Frakturschrift, die ...